Number one: John

Hallo zurück: Dieser Eintrag ist ziemlich lange, aber Qualität hat seinen Preis. 😉

Vincent und ich kamen vor vier Monaten auf die Idee, ein Interview mit ausgewählten Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen zu machen. Jetzt ist es endlich soweit: Letzten Sonntag kamen wir endlich dazu, unseren Freund John zu interviewen: Innerhalb von einer Woche haben wir ihm über eine Stunde Fragen gestellt, alles aufgeschrieben und schlussendlich übersetzt.

Das Ziel des weltwärts Programms ist interkulturelles Lernen und Verstehen. Was ist da besser, als die Fragen, die einem am meisten brennen, einem Einheimischen zu stellen?

Die Nummer eins:

Im Folgenden haben wir unseren Freund über sein Leben ausgequetscht und ich bin wirklich froh, dass er alle Fragen direkt beantwortet hat, ohne uns eine Antwort abzuschlagen.

Vielen Dank John: The stage is yours.

 

Mein Name ist John Nicks, ich bin 26 Jahre alt und lebe hier im Kuti Wildlife Reserve – aber geboren bin ich in Zomba, das ist meine Heimatstadt. Ich arbeite hier als Koch und lebe mit meinem Bruder und meinem Neffen zusammen.

 

Wie verdienst du dein Geld?

 

Durch arbeiten. Ich koche in Kuti für Besucher, Touristen und Freiwillige.

 

Wie viel verdienst du?

 

Pro Tag verdiene ich 1272 Kwacha. 1 .. 2 … 7… 2 Kwacha! Unser Chef hat damit aufgehört uns Überstunden zu bezahlen. Denn das Unternehmen verdient nicht genug Geld.

 

In deinem Vertrag steht also, dass du acht Stunden pro Tag arbeiten musst?

 

Wir arbeiten acht Stunden pro Tag. Aber wenn wir Überstunden machen, dann sammeln wir diese so lange bis wir einen Tag frei machen können. Wenn jedoch Besucher nach meiner vollendeten acht Stunden Schicht kommen, muss ich weiter arbeiten. Ich arbeite somit mehr als acht Stunden am Tag. Ich habe so viele Überstunden, das sind schon Übertage: Momentan habe ich fünf Freitage. Mir wurde verboten, die Tage am Stück frei zunehmen, also z.B. heute und morgen frei machen, das geht nicht. Leon hat mir gesagt, dass ich in der Zeit, in der keine Besucher da sind, nach Hause gehen soll: Das sind dann meine Freistunden. Wenn Besucher kommen, dann muss ich arbeiten.

 

Bist du zufrieden mit deinem Beruf?

 

Ich kann sagen, dass ich zufrieden bin, weil es der einzige Beruf ist, den ich machen kann. Hier in Malawi ist es ziemlich schwer einen Job zu finden. Ich finde keinen Anderen, da es nicht genug andere Unternehmen gibt, die jemanden einstellen – und viele Menschen brauchen einen Job.Das ist das Problem. Ich bin zufrieden, da ich arbeiten kann. Womit ich nicht zufrieden bin, ist meine Bezahlung: Ich bekomme 33 000 Kwacha pro Monat. Die Steuern abgezogen, sind es 28 000. Das ist definitv nicht genug Geld, da die Preise gestiegen sind. Zum Beispiel brauche 1 000 Kwacha fürs Frühstück.. Das sind also 30 000 Kwacha nur fürs Frühstück. Was st mit Ufa, ich meine Maismehl? Also für Mittag- und Abendessen? Und vielleicht brauche ich auch Airtime. Kleider. Hinzu kommt, dass meine Eltern auch auf mein Geld angewiesen sind. Die brauchen auch meine Hilfe. Ich verdiene also quasi nichts! Ich profitiere nur dadruch, dass ich keine Miete zahlen muss. Ich kann Feuerholz zum kochen im Park sammeln. Wasser bekomme ich auch umsonst. Momentan mache ich mir Sorgen wegen meinem Neffen. Nächstes Jahr wird er auf die weiterführende Schule gehen und dann wird das Geld nicht reichen, weil ich Schulgebühren zahlen muss. Ich weiß nicht, wie ich das hinkriegen soll, aber Gott wird etwas tun. Gott zeigt dir einen Weg, wo es keinen zu geben scheint.

 

Hattest du die Möglichkeit, deinen Beruf zu wählen?

 

Ich weiß noch, als ich zur Primary school ging, da wollte ich ein Buchhalter werden. Das wollte ich, bis ich zur Secondary School ging. Leider scheiterte das dann am Geld. Das Problem war, das meine Verwandten, von denen ich anhängig war, tot sind – Meine Eltern leben geschieden. In Malawi ist es immer so, dass nach einer Scheidung die Kinder immer zur Mutter gehen bzw. bei der Mutter bleiben. Der Vater macht nichts. Er zeigt in den meisten Fällen überhaupt gar keine Verantwortung. Das war das große Problem: ich war abhängig von meinen Brüdern, die aber gestorben sind. All meine Erwartungen konnten sich nicht erfüllen. Dann suchte ich mir einen Job, und fand einen bei einer indischen Familie, die mir beibrachte zu kochen.

 

 

Hast du in diesem Job bei der indischen Familie Geld verdient?

 

Sie haben mir sechs Tausend Kwacha pro Monat zusätzlich zu Verpflegung und Unterkunft gezahlt.

 

Was tust du nach der Arbeit in deiner Freizeit?

 

Ich bin ein Christ. Nachdem ich Feierabend gemacht habe, gehe ich nach Hause und lese die Bibel und bete. Manchmal gehe ich in meiner Nachbarschaft von Tür zu Tür und spreche mit meinen Freunden über Gott. Ich erkläre ihnen die Worte Gottes. Ich spreche mit ihnen über das Evangelium. Ich sage ihnen, dass sie zurück zu Jesus Christus kommen sollen. Es gibt Menschen die nun gläubig sind, weil ich ihnen von Gott erzählt habe. Ich habe sie also um mich gesammelt und unterrichte sie, nicht als Priester aber als  Gläubiger.

 

Andere Dinge kann ich meiner Freizeit eigentlich nicht tun, denn wenn ich Feierabend habe ist es bereits dunkel. Manchmal gehe ich zurück ins Büro und schaue Filme im Internet. Wenn es schon dunkel ist bleibe ich hier im Park, weil es zu weit ist um im Dunkeln woanders hinzufahren. Manchmal spiele ich auch Bawo (Brettspiel) mit meinen Freunden in Kuti. Außerdem bin ich an Fußball interessiert. Nicht am Spielen aber am Zuschauen.

 

Wie verbringst du deine Urlaubstage?

 

Ich habe einen Garten, keinen großen, nur einen viertel Hektar. Dort gehe ich häufig hin und kümmere mich um meine Pflanzen. Manchmal gehe ich auch meine Freunde besuchen. Wenn ich genug Zeit habe kann ich auch mal meine Mutter besuchen, die in Salima lebt. Ich mag es Maumau zu spielen… Ich wünsche mir mein eigenes Unternehmen aufzubauen, dazu fehlt mir aber das Geld. Hier Malawi leben wir von der Landwirtschaft. Wenn du nicht deine eigene Farm hast, dann handelst du mit Getreide oder Gemüse. Die Händler kaufen Getreide und Gemüse während der Regenzeit und verkaufen es dann während der Trockenzeit teurer. Das ist das einzige gute Geschäft in Malawi. Deshalb möchte ich das auch machen: Getreide kaufen und verkaufen.

Ich arbeite sechs Tage pro Woche, mein freier Tag ist der Dienstag.

 

Hast du ein Bankkonto?

 

Ich deponiere mein Geld nicht auf einem Bankkonto, weil es einfach zu wenig ist. Ich kann kein Geld sparen, ich bekomme nur 28 Tausend im Monat. Dieses Geld gebe ich in  der ersten Woche nach dem Erhalt des Gehalts aus. Ich habe ein Bankkonto, aber das benutze ich nicht. Ich bewahre mein Geld einfach zu Hause auf.

 

Mit wem lebst du zusammen in deinem Haus?

 

Ich lebe seit drei Jahren zusammen mit meinem Bruder und meinem Neffen. Ich weiß nicht wann sie sich dazu entscheiden auszuziehen und für sich selbst verantwortlich zu sein. Mein Bruder ist 20 und mein Neffe 13. Ich zahle die Schulgebühren für meinen Neffen und die Lebensmittel für meinen Bruder und meinen Neffen. Es sind nicht nur diese beiden die von mir abhängig sind. Da wären auch noch meine Eltern.

 

Wie viele Jahre bist du zur Schule gegangen?

 

Insgesamt dreizehn Jahre, weil ich die Standard 3 wiederholt habe. Die Lehrer haben damals gestreikt, das war 2001.  Deshalb haben wir nicht die Abschlussprüfungen am Ende des Schuljahres geschrieben. Sie wollten uns aber trotzdem, obwohl wir die Prüfungen nicht geschrieben hatten, einfach in die nächste Klasse stecken. Das haben meine Eltern nicht mitgemacht und mich die Klasse wiederholen lassen.  Also war ich neun Jahre in der Primary School und vier Jahre in der Secondary School.

 

 

Hattest du nach der Schule die Möglichkeit eine Ausbildung zu machen oder zu studieren?

 

Nein, wegen dem Geld nicht. 2010 habe ich meine Abschlussprüfungen in der Schule geschrieben. 2011 hat mich mein Bruder dann noch einmal an eine andere Schule geschickt aber nach einem Jahr konnte ich dort auch nicht mehr hingehen – wieder weil das Geld fehlte. Deshalb habe ich mit dem kochen angefangen.

 

Hast du Strom, fließen Wasser oder einen Fernseher in deinem Haus?

 

Nein, ich habe keinen Strom. Und ich habe auch kein fließendes Wasser in meinem Haus. Ein paar Meter vor meinem Haus ist ein Wasserhahn. Ich habe einen Fernseher, aber ohne Strom kann ich ihn natürlich nicht benutzen.

 

Was machst du denn dann mit deinem Fernseher?

 

Als ich noch in der Stadt gewohnt habe konnte ich ihn benutzen, weil mein Haus an das Stromnetz angeschlossen war. Jetzt bin ich hier… und habe nichts. Da kann man nichts machen. .. Ich hatte zwei Fernseher, dann habe ich aber einen verkauft. Den zweiten möchte ich behalten bis ich wieder in einem Haus mit Strom lebe. Es ist einfach solche Geräte zu verkaufen, aber es ist sehr schwer sie zu kaufen – das ist unglaublich teuer. Außerdem würde ich von dem Geld, welches ich für meinen Fernseher bekommen würde, mir in der Zukunft keinen neuen kaufen  können. Deshalb behalte ich ihn.

 

Was ist deine Rolle innerhalb deiner Familie?

 

 

Ich bin wie ein Vater für meine ganze Familie und sie sind alle von mir abhängig. Ohne mich können sie nicht überleben. Sie brauchen mein Geld. Meine Eltern, mein Bruder, mein Sohn und mein Neffe – sind alle von mir abhängig. Ein Beispiel: meine Eltern haben Ackerland, auf dem sie Mais anbauen. Dafür brauchen sie aber meine Hilfe: ich muss ihnen Geld für Dünger schicken, außerdem muss ich die Arbeiter zahlen, die auf diesem Feld arbeiten (meine Eltern sind dazu nicht mehr in der Lage). Auch wenn sie neue Kleidung, anderes Gemüse oder Sonstiges brauchen, bezahle ich das. Meine Großeltern sind tot, deshalb muss ich für sie nichts bezahlen.

 

Wer kocht in deiner Familie?

 

Alle kochen! Mein Bruder, mein Neffe… einfach jeder. Der erste der hungrig wird fängt an.

 

Hast du ihnen beigebracht zu kochen?

 

Nein! Nsima (das Nationalgericht Malawis: fester Maisbrei) zu kochen ist für jeden Malawier einfach! Man lernt es schon sehr früh. Es das gleiche wie bei euch: jeder Azungu (Weißer) weiß wie man Sandwichs macht oder Nudeln kocht.

 

Wie ist deine Beziehung zu deinen Eltern?

 

 

Meine Eltern leben in Zomba (Stadt ca. 250 km südlich von Salima). Ich komme nur alle paar Jahre dazu sie zu besuchen. Das kostet nämlich alles Geld, weil es sehr weit ist. 10 Tausend Kwacha hin und zurück. 10 Tausend, das ist eine Menge Geld für mich. Deshalb schicke ich ihnen meistens Geld, damit sie mich besuchen kommen können. Ich muss nämlich arbeiten, sie haben aber genug Zeit, um mich zu besuchen. Als meine Mutter krank war bin ich nach Zomba gefahren und habe sie hier nach Salima geholt, um mich um sie zu kümmern.

 

Wer kümmert sich um dich, wenn du krank bist?

 

Ich selbst. Klar kocht mein Bruder für mich, aber ansonsten komme ich alleine klar.

 

Wovor hast du Angst oder was bereitet dir Sorgen?

 

Ich habe nur davor Angst meinen Job zu verlieren. Denn wenn ich meinen Job verliere, hat meine ganze Familie ein Problem. Außerdem achte ich darauf, dass ich keine Dinge zu mir nehme, die mein Leben beeinträchtigen. Zum Beispiel Alkohol. Du bist mein Zeuge: ich habe viel Alkohol getrunken in der Vergangenheit. Heute habe ich damit komplett aufgehört. Und rauchen ist auch schlecht, deshalb mache ich es nicht.

 

Hast du auch Angst vor politischen Entscheidungen, die dich betreffen könnten?

 

Wenn zwei Leute über Politik diskutieren, dann streiten sie immer. Diese Streitereien führen immer zu kämpfen. Das ist gefährlich.

 

Was ist dein größter Traum?

 

Ich habe eine große Verantwortung meinen Verwandten gegenüber. Deshalb ist mein großer Traum ein eigenes Unternehmen zu gründen. Nur ein Job ist nicht genug. In Malawi haben wir ein großes Problem mit Jobs. Wenn du einen guten Job haben möchtest, in welchem du gut Geld verdienst, musst du zur Schule oder an die Universität gehen. Du musst eine Menge lernen, und dazu brauchst du eine Menge Geld. Wenn deine Eltern nicht genug Geld haben, heißt das für dich, dass du nicht studieren kannst. Und ohne zu studieren hast du keine Chance viel Geld zu verdienen. Mein Traum war es, „business“ zu studieren. Ich träumte davon ein Geschäftsmann zu werden. Ich träumte davon unabhängig von Unternehmen wie Kuti zu werden. Gerade habe ich aber weder genug Geld noch genug Zeit, um mein eigenes Unternehmen zu gründen. Mit meinem Gehalt ist es mir einfach nicht möglich, Geld zur Seite zu legen.

 

Was ist deine politische Einstellung?

 

Das Problem in Malawi ist die Korruption. Die Korruption ist der einzige Grund warum unser Land noch arm ist. Malawi hat eine Menge Geld. Aber diese Politiker, die zur Zeit regieren, sind die einzigen die etwas von diesem Geld abbekommen. Sie benutzen es nicht, um die Armut zu bekämpfen. Stattdessen denken sie nur an sich selbst. Das Geld wird nur für die verwendet, die bereits reich sind. Es wäre hilfreich, wenn die Regierung der Korruption ein Ende bereiten würde. Ich kann dir ein Beispiel geben: die Dünger-Coupons. Die Regierung gibt der Bevölkerung Coupons, mit denen sie umsonst Dünger bekommen können. Das Problem liegt darin, dass die Coupons den Chiefs (traditionelles Oberhaupt eines Dorfes) eines Dorfes gegeben werden. Manche dieser Chiefs verkaufen die Coupons anstatt sie umsonst herauszugeben. Deshalb profitieren nur die reichen Bauern von diesem System. Die ärmeren Familien haben also trotzdem keinen Zugang zu dem benötigten Dünger. Deshalb haben wir immer noch das Hunger-Problem in Malawi. Wenn wir die Korruption beenden wird sich unser Land weiterentwickeln.

 

Gehst du wählen, wenn eine Wahl ansteht?

 

Ja, tue ich. Ich gehe immer wählen. Es gibt viele Politiker, die während dem Wahlkampf tolle Versprechen geben. Nachdem sie die Wahl gewonnen haben ändern sie jedoch ihre Meinung. Ich gehe also wählen, ändern tut sich aber trotzdem nichts.

 

Was würdest du an deiner Heimat Malawi vermissen?

 

Malawi ist ein freies und friedliches Land. Hier gibt es keine Gewalt, niemand verletzt dich, es gibt keinen Rassismus. Jeder hier ist freundlich. Ich bin stolz auf meine Herkunft, deshalb würde ich meine Heimat vermissen. Die Geschichte von anderen Ländern ist voll von Rassismus. Viele der Menschen dort sind unfreundlich und unglücklich. Ich würde den Frieden vermissen. Ich mag mein Land.

 

Welchem Glauben gehörst du an?

 

Ich bin Mitglied beim „Charismatic Redeemed International Ministry“. Das ist eine protestantische Kirche. Ich kann nicht regelmäßig zur Kirche gehen wegen meinem Job. Die Wochenenden sind hier immer sehr ausgebucht, deshalb kann ich mir am Wochenende nicht frei nehmen und in die Kirche gehen. Meine Eltern sind Muslime und sie waren überhaupt nicht glücklich als ich zum Christentum konvertierte. Das war 2007, als ich noch zur Schule ging. Sie haben versucht mich dazu zu zwingen das Christentum aufzugeben, indem sie nicht mehr meine Schulgebühren gezahlt haben. Sie haben versucht mich zum Islam zurückzubringen, aber ich war hartnäckig. Nach einem Monat haben sie aufgegeben und mich wieder zur Schule geschickt.

 

Was weißt du über Deutschland?

 

Ich weiß, dass Deutschland ein entwickeltes Land ist. Ich weiß nur etwas über Krieg und Adolf Hitli…

 

Adolf Hitler?

 

Ja, Adolf Hitler. Ich erinnere mich aus der Schule daran: Deutschland ist das Land mit der meisten Macht in der Welt. Ich weiß, dass Deutschland das reichste und mächtigste Land der Welt ist.

Die Menschen in Deutschland sind anders als wir (Malawier). Du hast mir erzählt, dass dort Fünfjährige mit Iphones spielen. Und hier in Malawi, ein Mann wie ich, ich arbeite seit fünf Jahren und habe immer noch kein Smartphone! (lacht)

 

Ich habe gehört, dass die Menschen in eurem Land egoistisch sind und jeder nur sein eigenes Ding macht. Sie interessieren sich nicht für Andere. Sie machen einfach das, worauf sie Lust haben, und dabei interessieren sie sich nicht für Andere. Das ist der Unterschied zu Malawi: wir Malawier interessieren uns füreinander und kümmern uns um den Anderen. „Because you know, Malawi ist he warm heart of Africa!“ (lacht)

 

 

Wie stellst du dir eine Straße in Deutschland vor?

 

Sie ist anders als unsere Straßen hier in Malawi. In Blantyre, zum Beispiel, der größten Stadt in Malawi, haben sie große Autobahnen. Da gibt es vier Spuren auf einer Straße, sodass zwei Autos nebeneinander in die gleiche Richtung fahren können! Ich erinnere mich an einen Film, den ich über eine amerikanische Stadt gesehen habe… Die Straßen dort sind sehr seltsam. Ich habe vier Straßen übereinander gesehen.. . ein bisschen wie Brücken.

 

Was ist dein Lieblingsessen?

 

Nsima, Hühnchen und rote Bohnen.

 

Wie feierst du deinen Geburtstag?

 

Wir feiern nicht. Meistens vergesse ich meinen Geburtstag sogar. Manchmal werde ich nur daran erinnert, weil ich auf Facebook sehe, dass mir Leute gratuliert haben.

 

Was bedeutet arm sein für dich?

 

Armut ist eine harte Sache. Niemand ist glücklich, wenn er arm ist. In Malawi sind viele Leute – vielleicht siebzig bis achtzig Prozent – arm. Arm ist derjenige, der nichts hat. Bezüglich auf Lebensmittel, Kleidung und Unterkunft. Jemand der nicht mal Geld hat um sich seine Grundversorgung zu leisten. In Malawi ist es kein Problem, wenn du keinen Job hast. Lebensmittel sind aber ein Problem. Man ist arm, wenn man keinen Job UND kein Feld hat, auf dem man z.B. Getreide anbauen kann. Arbeitslos zu sein ist also nur dann ein Problem, wenn man kein Land besitzt. Jemand der keinen Job aber viel Land ist nicht arm.

 

Findest du, dass du arm bist?

 

Ich würde sagen ich bin arm, ja. Aber es gibt Menschen die ärmer sind als ich. Mit dem Job, den ich habe, verdiene ich nur wenig Geld. Ich kann kaum meine Grundversorgung zahlen. Ich habe keinen Garten. Ich habe kein eigenes Haus – das Haus in dem ich lebe gehört dem Unternehmen. Ich habe nur eine Grundausbildung aus der Schule. Mit einem einfachen Schulabschluss kann ich nichts erreichen.

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